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Stadtbefestigung im Kaiserreich
Zwischenwerk VIIb- Zollstock



Das Zwischenwerk VIIb gehört zu den 2 linksrheinischen kleinen Zwischenwerken.

Erbaut wurde es im Zeitraum 1876-1878.
Es lag nahe der Brühler Str., westlich des Leichweges und südlich der Militärringstraße.

Die Brizanzkrise und die Lage machte es notwendig, dass auch dieses Bauwerk modernisiert werden mußte.

Für ein kleines Zwischenwerk wurden hier recht umfangreiche Zusatzbauten installiert in Betonbauweise.
Der Frontgraben und die Flankengräben wurden durch eine Einfache- und Doppelte Reverskaponniere gesichert. Diese waren mit Schießscharten und Scheinwerferscharte versehen.

Auf den Wällen im Außen -und Kernbereich waren mit Beton-Beobachtungsschnecken bestückt.
Im Kernbereich gab es in Frontmitte ein betoniertes Wachtgebäude von dort aus konnte man die Schützenauftritte geschützt erreichen, ohne das Zwischenwerk über den Kehlbereich verlassen zu müssen.
Im rechten Schulterpunkt befand sich ein weiterer Wachtraum mit einem Wachtturm versehen.

1921 wurde das Werk geschleift, wann die Gesamtentfestigung des Werkes erfolgte ist nicht eindeutig gesichert.
Jedenfalls wurde das Gelände eingeebnet um eine Erholungsanlage zu schaffen.
Nach einem Entwurf nach Fritz Encke aus dem Jahr 1923 sollte eine Erholungsanlage mit Spielwiese geschaffen werden.

Heute sind nur geringe Spuren der Flankengräben erkennbar.


Gemälde gemalt von Andre Brauch/Reutlingen.
Linke doppelte Reverskaponniere.
Interessant ist die Detailzeichnung des Hindernisgitters, welches nicht auf einer Mauer befestigt ist.




Colorierte Entfestigungszeichnung.




Colorierte Schnittzeichnung.




Zustand während der Armierungszeit in Form einer vereinfachten Zeichnung.

Zahlen-Daten-Fakten

Bezeichnung: VIIb (Zwischenwerk zwischen Fort VII rechts-/ Zwischenwerk VIIIa links)
Bewaffnung: keine Geschützbettungen vorhanden
Besatzung: ca. 150 Mann (geschätzt)
Größe: 170 x 114m (breiteste Stelle im Kehlbereich)
60 x 17m (Kehlkasene-Klinkergrundgebäude)
Mauerstärken: 1 - 2,5m
Deckenstärken: Standardmaß: 1m Ziegelmauerwerk – 1m Sand Polster – 1,20m Beton – 0,50m Erde
Aufzug: max. 7m (Durchschnittshöhe ca. 6m)
Entfestigt: 03.01. - 07.09.1921
Besonderheiten:

Einfache - und doppelte Reverskaponniere, in Frontmitte betonierter Wachtraum,im rechten Schulterpunkt Wachtraum mit Wachtturm, Vorgraben




Fotos aus der Entfestigungszeit mit
Genehmigung des Auswärtigen Amtes/Politisches Archiv


Frontgraben mit den Reverskaponnieren und Beobachtungsschnecke

Rückseite der entfestigten Kehlkaserne

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